Kann die Studienaufklärung und die Registrierung getrennt voneinander erfolgen?
Die Aufklärung & Einwilligung in die Studie muss präoperativ erfolgen (1-14 Tage vor der OP oder - falls keine elektiv geplante OP (z.B. Frakturen) - spätestens am OP-Tag morgens).
Die Registrierung kann vor oder während der OP erfolgen, solange der Hb >9g/dl ist.
Wann sollte bei zweizeitigen Eingriffen (z.B. Endoprothetik-Revisionen) aufgeklärt, registriert oder randomisiert werden?
Die Aufklärung sollte vor dem 1. Eingriff (z.B. Endoprothetikausbau) erfolgen.
Kann die Aufklärung erst nach dem 1. Eingriff durchgeführt werden, muss der Hb >9g/dl sein.
Die Registrierung erfolgt immer erst nach der Aufklärung, solange der Hb >9g/dl ist.
Prinzipiell kann auch vor dem 1. Eingriff aufgeklärt und erst während des 2. Eingriffs randomisiert werden.
Ein Patient wird 1 Tag vor der Op bei einem Hb-Wert von 10g/dl aufgeklärt. Am Op-Tag erfolgt morgens 7:30Uhr präoperativ die Registrierung. Nach Narkoseeinleitung zeigt die 1.BGA um 8:10Uhr einen Hb-Wert von 8,8g/dl. Der Hautschnitt wurde 8:30Uhr dokumentiert. Darf der Patient dennoch randomisiert werden?
Solange der Hb-Abfall im unmittelbaren Zusammenhang mit der OP steht (z.B. nach Einschleusen im Rahmen der Narkoseeinleitung oder durch Blutverluste), gilt ein Hb-Abfall auf 9 oder unter
9g/dl auch dann als Einschluss-/Startkriterium für eine Randomisierung, wenn zu diesem Zeitpunkt noch kein Hautschnitt erfolgt ist.
Wie sollen „Teilresektionen“ dokumentiert werden?
Werden im Rahmen eines operativen Eingriffs „nur“ Teilresektionen vorgenommen (z.B. PPPD), so werden
diese dennoch als „Resektion“ des betreffenden Organs dokumentiert. Eine Unterscheidung zwischen „Teil-“ und „Total“-Resektion erfolgt nicht, sofern das OP-Risiko vergleichbar ist.
Welche Daten sollen nach Verlegung in ein anderes Krankenhaus erhoben werden.
Bei randomisierten Patienten ist die Entlassung aus dem zum Prüfzentrum gehörenden Krankenhaus zu erfassen, d.h. Datum der Entlassung und Endpunkte zur Entlassung.
In peripheren Krankenhäusern werden keine detaillierten Daten erhoben. Die Erfassung der Endpunkte nach Entlassung
erfolgt im Rahmen des Follow-upz.B. anhand von (ggf. anzufordernden) Arztbriefen.
Welche Daten sollen bei Patienten, die länger als 30 Tage stationär liegen, erhoben werden?
Lag ein Patient länger als 30 Tage postoperativ, so sind zwar keine weiteren
Interventionen nach Tag 30 zu erfassen, mit Entlassung werden jedoch das Datum der KH-Entlassung sowie die Endpunkte zur KH-Entlassung erhoben.